Klimaschutz-Regierungsziele reichen nicht für Paris-Abkommen



ivan

20. Januar 2020 08:34

Creative Commons Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-SA)

Volker Quaschning

Deutschland

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Die INSM schreibt bei INSM-Fakt 3: "Deutschland verfehlt seine 2020-Klimaziele. […] Umso wichtiger ist nun, den Rückstand aufzuholen. Denn bis 2030 sollen die Emissionen um 55 Prozent, bis 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden." Faktencheck: Es ist korrekt, dass Deutschland seine selbst gesteckten Klimaschutzziele für 2020 genauso verfehlen wird wie das nicht eingehaltene Ziel von 2005. Das Reduktionsziel der Bundesregierung für 2050 stammt allerdings noch aus der Zeit vor dem Beitritt zum Pariser Klimaschutzabkommens und zielt auf eine Stabilisierung der globalen Erwärmung auf deutlich höhere Werte als die neue Zielvorgabe von möglichst 1,5°C. Darum müssten eigentlich die nationalen deutschen Ziele dringend angepasst werden, was die Regierung bislang aber unterlassen hat. Zum Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens sollte eine Klimaneutralität in Deutschland bereits im Jahr 2035 angestrebt werden [Rah19]. Aber selbst damit ist nur eine Stabilisierung des Temperaturanstieges auf 1,75°C zu erwarten. Außerdem zielt das Reduktionsziel der Bundesregierung auf eine Einsparung von 80 bis 95 Prozent bis zum Jahr 2050 und nicht um "mindestens 80 Prozent". 100 Prozent sind derzeit im Gespräch. Auch das Ziel ist für das Pariser Klimaschutzabkommen noch zu gering. Die Angabe der INSM hat aber offensichtlich das Ziel, möglichst schwache Reduktionsziele in den Köpfen zu verankern.
Klimaschutz-Regierungsziele reichen nicht für Paris-Abkommen
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